Als Landesleistungszentrum des Sächsischen Fußball-Verbandes, das durch Zuschulungen talentierter Mädchen aus ganz Sachsen zusätzlich unterstützt wird, sind die B- und C-Juniorinnen des FFV in der Regel leistungsstärker als die gleichaltrige Konkurrenz. Daher nehmen die Mannschaften auch nicht am Spielbetrieb der Mädchen, sondern an dem der Jungs in der Stadt Leipzig teil, wo sie insbesondere hinsichtlich der Athletik und Zweikampfhärte vor größere Herausforderungen gestellt werden.
Bei den D-Juniorinnen kommt verstärkt das vom Verband geschaffene Zweitspielrecht zum Einsatz, das es ermöglicht, Spielerinnen bereits in die FFV-Teams zu integrieren und ihnen dennoch ein weiteres Spielrecht bei einer Junioren-Mannschaft zu belassen. Am Juniorinnen-Spielbetrieb nimmt der FFV lediglich in der Halle und im Pokal teil – allerdings jeweils in der darüber liegenden Altersklasse. So konnten die C-Mädchen in der Saison 2014/2015 den Landespokal der B-Mädchen bereits zum zweiten Mal in Folge erringen. Bei den Hallen-Landesmeisterschaften mussten sich die C- und D-Mädchen gegen die zwei Jahre älteren Gegnerinnen jeweils erst im Neunmeterschießen der Finals geschlagen geben.
Einen Rückschlag in der Außenwahrnehmung bedeutete der Abstieg der B-Juniorinnen aus der Bundesliga im Sommer 2014. Da auf Grund von Langzeitverletzungen während der Hinrunde die Breite im Kader fehlte, steckte die Mannschaft von Beginn an im Abstiegskampf fest. Ein Aufbäumen in der zweiten Halbserie gelang nicht mehr mit letzter Konsequenz, da sich wegen des drohenden Abstiegs viele Spielerinnen bereits mit Abwanderungsgedanken trugen. Mehrere Internatsplätze gingen durch kurzfristige Abmeldungen verloren, ferner machte sich das Fehlen des kompletten älteren B-Jahrganges auch bei den erneuten Aufstiegsspielen zur Bundesliga schmerzlich bemerkbar.
Nachdem der so „verlorene“ Jahrgang 1998 in der Saison 2015/2016 nicht mehr im Nachwuchs spielberechtigt ist, sind die Nachwehen des Bundesliga-Abstiegs überstanden – zumal es im Sommer 2014 gelang, mit Detlef Schößler einen herausragenden Nachwuchstrainer für die B-Mädchen zu gewinnen, der als Profilsport-Koordinator für das Landessportgymnasium und die Sportoberschule zugleich eine enge Vernetzung von Schul- und Vereinssport gewährleisten kann. Durch Eigeninitiative im Mannschafts- und Elternkreis der C-Mädchen konnten ferner Gastfamilien für die Unterbringung auswärtiger Spielerinnen gewonnen werden, so dass der geschilderte Verlust von Internatsplätzen größtenteils kompensiert wurde. Insgesamt 28 Sportschülerinnen spielen aktuell beim FFV.
So blickt der Nachwuchs des FFV wieder zuversichtlich in die Zukunft, zumal die jüngeren Jahrgänge 2002 bis 2005 dank sehr guter Ausbildung und Sichtung bereits ohne Zuschulungen auswärtiger Mädchen vielversprechende Resultate erzielen konnten. Neben Spitzenplatzierungen bei überregionalen Turnieren gelang den D-Juniorinnen das Double aus Meisterschaft und Pokal auf Landesebene. Weitere Vergleich der jüngeren Vergangenheit belegen, dass das Leistungszentrum Leipzig im ostdeutschen Maßstab eine gute Rolle spielt. Die C-Mädchen des FFV belegten im Juni 2015 ohne Niederlage und ohne Gegentor den zweiten Platz bei der NOFV-Meisterschaft. Das aus zehn FFV-Mädchen bestehende Team des Sportgymnasiums erreichten Rang zwei beim Deutschlandfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ und bezwang dabei u. a. die Potsdamer Sportschule mit 3:0.
Erfolg hatten auch die vorwiegend aus Spielerinnen des Leipziger Leistungszentrums bestehen Landesauswahlteams. Jeweils den NOFV-Titel errangen im März 2015 die U16 und Februar 2015 die U12 (Hallenwettbewerb). Ein besonderes Achtungszeichen setzte im Herbst 2014 die U13 mit einem 8:0-Kantersieg gegen Thüringen. Die gute und kontinuierliche Nachwuchsarbeit der ersten beiden FFV-Jahre trägt somit erste Früchte und lässt hoffen, dass in den nächsten Jahren gut ausgebildete Spielerinnen den Frauenbereich des FFV weiter verstärken werden.
(Stand: Herbst 2015)